In einer Twitter-Diskussion unter einem Beitrag über die Olympischen Spiele, genauer gesagt die Person Laurel Hubbard, äußerte sich Chefstrobel gegen die Meinung, die einige andere Influencer vertreten. Doch was ist hierbei genau passiert und woran liegt es, dass sich HandOfBlood und Dekarldent so gegen Chefstrobel stellen und wie haben sich Andere positioniert?
Angefangen hatte dabei alles damit, dass Chefstrobel den unten zu sehenden Tweet absetzte, in dem er schrieb: “Stell dir vor du trainierst Jahre lang um dann von einem Mann besiegt zu werden der sich als Frau identifiziert. Versteh nicht wieso es da nicht sowas wie paraolympics gibt für Leute die ein anderes Geschlecht annehmen. Biologisch ist diese Frau (Mann davor) einfach im Vorteil”. Damit drückte er etwas missgünstig aus, dass es unfair für Cis-Frauen ist gegen leicht bevorteilte, auch wenn durch Hormontherapie nicht ganz so groß im Gegensatz zu Männern, Transfrauen anzutreten, die vorher körperlich ein Mann waren. Auch schlägt er gleichzeitig vor einen gesonderten Wettbewerb wie die Paralympics zu gestalten, damit die Veranstaltung insgesamt fairer ist.
Warum ist Chefstrobel transfeindlich laut HandOfBlood?
Der Vorwurf ist Transfeindlichkeit, weil er hiermit, wie es von den Beiden heißt, Hubbard das Frau sein abspräche und zudem noch fordern würde, dass Transpersonen in Zukunft doch auch an den Paralympics teilnehmen sollten und nicht an den normalen Spielen. Das würde die Transpersonen dann aber nur noch mehr gegenüber Cis-Menschen, die mit ihrem richtigen Geschlecht geboren wurden, diskriminieren. Der wirkliche Punkt von Chefstrobel wird allerdings von Beiden ignoriert, der nämlich beleuchten sollte, dass diese unfaire Stärke nur dafür sorgt, dass es unfairer wird.
Stattdessen bekommt Chefstrobel allerdings jetzt eine Menge Hate und Kritik, dass er ein transfeindlicher, ekliger Typ ist, obwohl das gar nicht sein Punkt war. Unter dem Tweet von HandOfBlood antwortet indes mit über 3.000 Likes auch BeHaind, der im Gegensatz zu den Anderen auch wirklich auf die ursprüngliche Diskussion eingeht.
Ist Chefstrobel jetzt wirklich transfeindlich oder nicht?
Chef selbst bestreitet von Anfang an, dass er das ist und hat auch bereits angekündigt, dass er anwaltlich gegen den Vorwurf vorgehen wird. Und ja, BeHainds Worte treffen es tatsählich am ehesten, denn der Tweet mag unsensibel gewesen sein, doch trotzdem ist die Kritik, wie es auch im Artikel steht, durchaus valide und er ganz sicherlich nicht transfeindlich. Darauf geht aber niemand der Kritiker an Chef ein, nicht umsonst sind Beide aber Teil der Twitter Cancel Culture. YouTuber wie KuchenTV indes haben sich bereits auf die Seite von Chef gestellt.
Denn es gibt definitiv einen Unterschied, den man nicht verschweigen kann. Ob und wie eine Lösung dafür aussehen kann, ist aber gänzlich ungeklärt. Auch, weil man niemanden diskriminieren will und damit in eine Art Dilemma läuft, da es aktuell keine gute Lösung geht. Gibt es eine Veranstaltung wie die Paralympics extra für Transmenschen, wie Chef fordert, könnten sich diese diskriminiert fühlen, weil sie nur schon wieder exkludiert werden. Wenn sie allerdings bei den “normalen” Spielen mitmachen, werden wiederum Cis-Frauen diskriminiert, die nicht so gute Leistungen erbringen können, da Männer Frauen im Sport meist überlegen sind und auch hormontherapierte Transfrauen weiterhin bessere Erfolge erzielen als Cis-Frauen.
Dass in diesem Fall aber diese Diskussion fast gänzlich vergessen wird, worum es auch in dem verlinkten Artikel zu Anfang ging, ist eben der Cancel Culture zu verdanken, bei der sich eher über Personen lustig gemacht wird. Dazu muss man aber sagen, dass der Tweet von Chef auch nicht wirklich einfühlsam war und etwas missgünstig formuliert, selbst wenn man den Sinn und die Intention eigentlich gut verstehen kann. Das bedeutet aber natürlich trotzdem nicht, dass es so richtig war.
Letztendlich ist dieses Thema aber auch stark durch Meinungen und Ansichten geprägt, nur, und das ist sicher, Chefstrobel hat bestimmt kein Problem mit einer Transphobie, sondern sich nur ungünstig ausgedrückt. Hierfür hat er sich im Übrigen bereits entschuldigt. Eine Entschuldigung von der Seite der Kritik-Fraktion wegen der Übereifrigkeit im Verurteilen von Anderen hat es bisher noch nicht gegeben.
2 Kommentare
Jup BeHaind hat es gut zusammengefasst: “Schlechte Formulierung, aber berechtige Sache”
Ich denke nicht das man in nächsten 10 oder sogar 20 Jahren eine gute Lösung für das Problem findet, leider. Naja man kann hoffen das beim nächsten mal, die Kritiker eher auf den Inhalt statt auf die sehr schlechte Formulierung nur gehen (auch wenn man diese natürlich auch kritisieren darf, aber nicht nur)
Es ist halt eines der Go-To-Argumente von Leuten, die tatsächlich transfeindlich sind: An kaum einer anderen Stelle kann man gegen Transmenschen so leicht Stimmung machen. (Das ist so, wie wenn Rechte plötzlich den Umweltschutz für sich entdecken, wenn es gegen Windräder geht.) Und Tweets mit Clownsgesichtern zu unterzeichnen kenne ich auch meistens aus der rechten Ecke; es indiziert zumindest, dass jemand für einen Diskurs nicht wirklich offen ist. Ich kenne den Typen nicht und kann zu seiner generellen Haltung nix sagen, aber die Kritik kann ich schon nachvollziehen.