Ein in den USA gestarteter Trend kommt jetzt auch nach Deutschland und wird hier zunehmend beliebter. Influencer rufen auf TikTok und Instagram dazu auf, andere Influencer zu blockieren – worum geht es genau und wofür soll die Aktion gut sein?
Mit #BlockOut2024 rufen seit einigen Tagen die US-Amerikaner dazu auf, viele bekannte Influencer einfach zu blockieren. Hinter dem Trend steckt ein einfacher Ansatz – doch es gibt auch viel Kritik am Konzept.
BlockOut 2024 – Welche Bedeutung steckt hinter dem Trend?
Die Idee hinter BlockOut 2024 ist es, Influencern, die sich nicht für die richtigen Wertevorstellungen einsetzen, zu blockieren. Wer sich also nicht für soziale Gerechtigkeit starkmacht, soll nicht nur ignoriert werden – sondern zudem noch blockiert.
Aber was soll das bringen? Befürworter erhoffen sich davon den Effekt, dass den Influencern Werbeeinnahmen durch Kooperationen wegbrechen. Durch Anzeigen können Benutzer von TikTok und Instagram auch dann noch Werbung sehen, wenn sie den betreffenden Personen gar nicht folgen. Hier will der Trend ansetzen und durch Blockieren die Reichweite solcher Werbungen einschränken.
Das ist die Herkunft von BlockOut 2024: In den USA startete der Trend mit der Erkenntnis, dass ein Tisch bei der Met Gala rund 350.000 Dollar kostet und ein einfaches Ticket bereits gut 75.000 Dollar. Dabei handelt es sich immerhin um Summen, die sich die normale Bevölkerung niemals leisten könnte. Um den großen Influencern tatsächlich eine finanzielle Absage zu erteilen, rufen sie deshalb zum massenhaften Blockieren auf.
Mit Blocklisten soll auch deutschen Influencern finanziell geschadet werden
Der Trend hat sich mittlerweile auf viele Themen ausgeweitet, auch zum Beispiel auf den Konflikt in Gaza. Durch das Blockieren von Influencern wollen Nutzer die Personen mit Reichweite dazu zwingen, sich zum Thema zu äußern. Aber auch viele andere Konflikte spielen eine Rolle beim BlockOut – manche fordern auch, mit der gleichen Energie auch zum Beispiel Politiker zu boykottieren.
Auf diesen Blocklisten sind auch bekannte Namen wie Shirin David, MontanaBlack, Julienco oder Twenty4Tim.
Große Kritik am BlockOut-Vorhaben in den sozialen Netzwerken
Doch nicht alle schließen sich der Aktion an. “Und wieso darf nicht jeder für sich entscheiden, wie er seine Reichweite nutzt?”, fragt zum Beispiel eine Nutzerin auf TikTok. Auch auf Reddit äußern sich viele kritisch über die Aktion.
“Ja, das ist das was wir in dieser Welt brauchen, noch mehr unqualifizierte reichweitenstarke Weltretter, welche zu jedem Thema ihren Senf abgeben, ohne eine Ahnung davon zu haben”, schreibt beispielsweise u/Pioxels auf dem Subreddit r/Laesterschwestern. Viele schließen sich ihm an.
Einige Nutzer machen beim Trend allerdings auch mit und blockieren tatsächlich massenweise Influencer, wie sie in Screenshots und mit Videos zeigen. Ob der erhoffte Effekt allerdings tatsächlich eintrifft, steht aber auf einem anderen Blatt. Immerhin haben große Influencer oft eine Millionenreichweite und allein durch ihre vielen Fans profitieren sie bereits, ganz ohne Werbeanzeigen an das Publikum außerhalb ihrer Bubbles zu schicken.
Ein Kommentar
Wie dumm kann man bitten sein dabei mitzumachen?
Da kann man direkt alle Soziale Medien löschen, wenn man so denkt.