Um den Song „Anxiety“ von der Rapperin Doechii aus den USA kam man in den vergangenen Wochen wohl nur schwer vorbei. Der eigentlich schon 2019 veröffentlichte Song ging Anfang dieses Jahres zunehmend viral, weshalb die Rapperin am 4. März auch eine neue Version des Originals herausbrachte.
Jetzt ist auch ein Musikvideo zu dem Song erschienen, der „Somebody That I Used To Know“ von Gotye aus dem Jahr 2011 sampled. Das Video erreichte bereits in seinen ersten Stunden rund vier Millionen Aufrufe und schaffte es in die YouTube-Musiktrends. Doch das Video gefällt nicht allen.
„Einfach nur schrecklich“: Nicht allen gefällt der Song und das Musikvideo dazu
„Das ist einfach nur schrecklich, was für eine unglückliche Nutzung des Originalsongs“, schrieb beispielsweise der sehr bekannte, kanadische Streamer xQc auf Twitter/X und erhielt dafür über 120.000 Likes. Auch andere Nutzer auf der Plattform drücken sich sehr negativ darüber aus, dass Doechii diesen Song gesampled hat – in den ersten Sekunden des Songs ist in der Tat gar nicht bemerkbar, dass es sich nicht um „Somebody That I Used To Know“ handelt – wobei auch der Song von Gotye den Song „Seville“ von Luiz Bonfá gesampled war.
In dem Musikvideo kann man die Rapperin Doechii sehen, wie sie scheinbar unsichtbar für die anderen vor ihren Ängsten flüchtet und dabei komische Situationen entstehen, bei dem Menschen durch das Haus rennen und beispielsweise der Herd in der Küche brennt.
Doechiis „Anxiety“ basiert auf dem bekannten „Somebody That I Used To Know“
Auch „Somebody That I Used To Know“ wird im Song kurz gezeigt, als Doechii einer Nachstellung des Musikvideos des Originals vorbeiläuft, in der zwei Personen die zwei Musiker Gotye und Kimbra darstellen. In einer Szene läuft auch ein Elefant durchs Bild. Auf YouTube wiederum wird der Song aber weitaus besser aufgenommen, das Video hat schon 350.000 Likes erreichen können.
In den Kommentaren dort liest man andere Töne. „Das ganze Video zeigt, wie sie die Schleife immer und immer wieder durchläuft, bis sie sich am Ende befreit, aber die Angst wieder durchbricht. Das ist perfekt“, schreibt ein Nutzer und bekommt dafür 16.000 Likes.
Sowohl Lob, als auch Kritik am Song und dem Musikvideo
Möglicherweise hat die Kritik auch damit zu tun, dass der Song in den vergangenen Wochen nahezu überall zu hören war. Insbesondere in den sozialen Netzwerken wurde er dafür genutzt, um Aufnahmen und Edits damit zu unterlegen. Im Frühjahr gehörte er außerdem zu den meistgehörten Songs – mit Top-Chartsplatzierungen in vielen Ländern rund um den Globus.
Insofern mag es nicht verwundern, dass es auch eine große Anzahl an Menschen gibt, die mit dem Lied nichts anfangen können, zumal es eben gesampled hat. Die Diskussion darüber, inwiefern Samplelieder „echte Musik“ seien, ist indes schon sehr alt. Oft kommt es dabei auch darauf an, wie viel gesampled wurde – in diesem Fall mag das im Vergleich zu beispielsweise Daft Punk wenig gewesen sein.