Fast zehn Jahre ist es her, dass mit “Alles steht Kopf” der Grundstein für die Gefühlswelt von Riley gelegt wurde. Dass verschiedene Emotionen unser Gehirn steuern, war damals eine kreative Idee und sorgte für einen erfolgreichen Kinostart des Originals. Nun, neun Jahre später, ist mit “Alles steht Kopf 2” die Fortsetzung erschienen.
Bei Disney Pixar sind die Zeiten nicht mehr so golden, wie noch vor einigen Jahren. Die Fortsetzung wurde zwar seit damals heiß erwartet, aber schlussendlich wurde sie erst in der Krise des Animationsstudios beschlossen.
Emotionale Erzählung vom Anfang der Pubertät
Mit dieser Fortsetzung hat Pixar jetzt aber geschafft, an das beliebte Franchise anzuknüpfen. Riley erlebt hier, wie sie bald auf die Highschool kommt, ihre beiden Freundinnen jedoch nicht mit auf ihre Schule gehen werden. Ein letztes Wochenende kann sie mit ihnen beim Hockey zusammen verbringen. Doch die Entscheidung wird schwer, weil dort auch die neuen potenziellen Freundinnen dabei sind – und Riley muss eine Entscheidung fällen.
Dazu kommt dann, dass ihr sich die Chance auf professionelles Hockey-Spielen bietet. Würden dann nicht auf einmal noch gleich vier weitere Emotionen auftauchen, nämlich Zweifel, Neid, Langeweile und Peinlich. Und diese schmeißen die anderen Emotionen dann auch noch raus, sodass diese wieder zurück in die Steuerzentrale finden müssen.
Fremdscham & Freude
“Alles steht Kopf 2” schafft es, dass man als Zuschauer richtig mitfühlt. Mitunter empfindet man dabei sogar selbst Fremdscham, kann sich dafür über gute Ereignisse aber auch mitfreuen. Man fiebert sozusagen richtig mit.
Obwohl Pixar in den letzten Jahren mit Filmen wie “Rot” (Turning Red), der eher grottig war, und zuletzt mit “Elemental, das jedoch noch einigermaßen sehenswert war, gelang nun ein neuer Hochpunkt. Pixar kann damit beweisen, dass man es durchaus noch drauf hat, und sich keinen absurden Storys hingeben muss.
Alles steht Kopf 2 kann begeistern
Die farbenfrohe Erzählung rund um Rileys Gedanken und Emotionen ist gut umgesetzt, auch die Musik ist gut eingespielt. Sogar “Easter Eggs” gibt es, wie es bei Disney ja generell üblich ist, reichlich zu finden. Manchmal ist es auch relativ einfach, das geistige Kind der Ideen zu finden. Zum Beispiel, wenn ein Filmcharakter im Micky Maus-Stil nach “Ohh Toodels” ruft, auch wenn natürlich mit anderen Namen. Und statt Toodles kommt eine Bauchtasche, die ungewöhnlich viel Sprengstoff dabei hat.
Natürlich muss man sagen, dass Disney selbst hinter dem Micky Maus-Wunderhaus steckt und diese kleine Parodie entsprechend nicht so sehr zündet, als hätte man bei anderen großen Unternehmen versucht eine Parodie stattfinden zu lassen. Trotzdem hat man als Zuschauer Spaß mit diesen kleinen Anekdoten, weil sie den ganzen Film auch noch zusätzlich etwas auflockern.
Grundsätzlich bleibt für Alles steht Kopf 2 nur eine Empfehlung zu geben. Solange er noch in den Kinos läuft, sollte man ihn gesehen haben. Gerade dann, wenn man das Original kennt und gemocht hat.