Der Influencer Andrew Tate ist eine kontroverse Figur im Netz. Bereits in den letzten Jahren hat er mit seinen provokanten Ansichten und seinem Lebensstil in den sozialen Medien auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt ist er wieder in den Schlagzeilen, denn sein selbsternannter Online-Kurs mit dem Namen „The Real World“ wurde von Hackern angegriffen, wobei rund 325.000 E-Mail-Adressen von Nutzern offengelegt wurden.
In seinem Kurs bietet Tate seinen Nutzern „fortgeschrittenes Training und Mentoring“ für rund 50 Dollar pro Monat. Themen wie Gesundheit, Fitness, Geldanlage und E-Commerce stehen laut Website im Vordergrund.
Andrew Tates Kurs gehackt: Das ist passiert
Am Donnerstag, dem 21. November 2024, wurde die Aktion von den Hackern öffentlich gemacht. Sie fügten dem Haupt-Chatraum des Kurses zahlreiche neue Emojis hinzu. Darunter befand sich auch ein KI-generiertes Bild von Tate gehüllt in einer Regenbogenflagge, als auch viele andere. Daraufhin wurden etwa 794.000 Benutzernamen von mutmaßlichen aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Kurses an die Seite Daily Dot gesendet. Darunter befanden sich auch Inhalte der öffentlichen und privaten Chats der Plattform.
Die Hacker selbst erklärten zu dem Datendiebstahl, dass sie nach dem Zugriff auf die Daten Sicherheitslücken entdecken konnten. Diese ermöglichten es ihnen, neue Emojis hinzuzufügen oder auch Personen vorübergehend von der Plattform zu sperren. Als Grund für ihr Handeln nannten sie „Hacktivismus“. Eine mit der Thematik vertraute Quelle spricht davon, dass die Sicherheit der Plattform „unglaublich unsicher“ ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein solches Sicherheitsproblem auftritt: Im Frühjahr 2024 wurden 88 Gigabyte an Inhalten von „The Red World“ geleakt.
Nach Hackingangriff: So geht es weiter
Eine Analyse der Chats zeigt, dass die Inhalte sehr unterschiedlich sind. Von Motivationssprüchen bis hin zu Beschwerden über die „LGBTQ-Agenda“ war alles dabei.
Nach dem Hackerangriff wurden die E-Mail-Adressen von den Hackern an die Seite HavelBeenPwned weitergegeben. Dabei handelt es sich um einen Dienst, der Nutzer benachrichtigt, wenn ihre Anmelde-Daten geleakt wurden. Die E-Mail-Adressen und Chats wurden auch an das Journalistenkollektiv DDoSecrets weitergegeben. Diese hosten die gehackten und geleakten Daten im öffentlichen Interesse.
Es ist unwahrscheinlich, dass Tate rechtliche Schritte einleiten wird. Er wartet derzeit in Rumänien auf seinen Prozess wegen angeblichen Menschenhandels. Sowohl in Rumänien als auch in Großbritannien sollen fünf Ermittlungsverfahren gegen ihn laufen. Tate bestreitet jedoch alle Vorwürfe.
