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Kein Tag wie jeder Andere 1

Kein Tag wie jeder Andere


Weit umschimpfen sind die Pechvögel, denn sie stiften oft Ärger, auch wenn man ihnen das gar nicht übel nehmen darf, da das Schicksal es offenbar ja aus Natur aus schlecht mit ihnen meint. So auch unser Donald, der heute am 09. Juni 2018 sogar 84. Jahre alt wird, zum Glück eine Zahl, die nichts mit Pech zu tun hat, sonst wäre das für ihn sicherlich nicht so schön, denn das würde die einfältigen Geburtstagsstorys noch einfältiger machen, obwohl man beherzt sagen kann, dass die aktuelle Micky Maus zu seinem Ehrentag viel besser als Jene von 2014 ist, die seinen 80. Geburtstag darstellte.

Das man nicht um jeden von Donalds Geburstagen viel Tamtam machen kann, das erklärt sich leicht von selbst, da es irgendwann einfach nur noch langweilig wird, was den Lesern nartürlich gar nicht gefällt. Dabei ist es egal, wie viele Leser der Inhalt überhaupt interessiert. 

Dieser Geburtstag ist jedoch auch nicht anders, denn Donald hat einfach nur Pech wie immer, doch heute will ich euch nicht mit langweiligen Geburtstagsreden langweilen, sondern einen echten Comic anpreisen, der diesen Mythos schlicht und ergreifend in einem Jahr den Garaus ausgemacht hat und alles verändert hat an diesem Ehrentag, denn Donald ist kein Pechvogel! In Wirklichkeit steckt hinter seinem Charakter sehr viel mehr und umso anschaulicher und besser kann man es erklären, wenn man sich einen Autor und Zeichner vornimmt, der eigentlich nicht ein Donald-Fan ist, nämlich Don Rosa, der sich in der Szene lange schon einen Namen gemacht hat, jedoch mittlerweile nicht mehr zeichnen kann aus körperlich-bedingten Zuständen mit seinen Augen.


In dieser Geschichte, die ich jetzt nicht einfach vom Inhalt erzähle, da das hier keine Inhaltsangabe ist, sondern viel mehr die Deutung des ganzen Vergnügens, spoilern will ich hier nicht, auch wenn man an Stellen auch nicht drumrum kommt, aber das auch in Maßen und zu sicher nicht schadenden! Wer die Geschichte kaufen will, der findet sie in einem DDSH-Heft aus dem vergangenem Jahr oder in der Don Rosa-Reihe usw. (siehe Inducks).

Das ich ausgerechnet diese Geschichte herauskrame ist jedenfalls auch kein Zufall, denn gerade Donald “normalen regulären” Geburtstage sind oftmals die langweiligsten und auch am schlechtesten dokumentiertesten, die es gibt. Manchmal wenigstens neue Produktionen, manchmal abgeänderte alte Comics, sogar an seinem 80. nichts Besonderes, was einen umgehauen hätte, diese Geschichte aber schon, denn sie sprengt den Rahmen und ein Thema, das sehr spannend ist!

Denn hier geht es darum, dass Donald an seinem Geburtstag ignoriert wird, außerdem gibt es in seinem neuen Job auch ein paar Probleme. Durch einen Zufall kommt Onkel Donald aber an eine Wunderlampe und macht das Unmögliche möglich durch seinen eigentlich nicht ernst-gemeinten Ausruf, nun ist er nie geboren worden und sitzt in einer Welt, die ohne ihn auskommen musste und genau das ist der Punkt, wo Donald sieht, das sein Leben wohl doch einen Sinn hat und er durchaus geschätzt werden sollte.


Bisschen verraten, für Leute, die es schon gelesen haben oder nie werden:

Durch jedoch diesen Wunsch passiert sehr viel, die gesamte Zeitlinie wird völlig überspielt und durch die Welt ohne Donald ersetzt und anders als man denkt…rein gar nichts wird gut. Aus manchen Serien kennt man solche Episoden, die auch immer die tiefgründigsten sind, die es gibt. Daniel Düsentrieb hat sich selbst durch senen Intelligenzstrahler (Barks Comic) außer Gefecht gesetzt statt Donald, Daisy hat auch ein grausames Schicksal ereilt, kein bisschen Lebensfunke in Sicht, außerdem ist sie steinreich, Dagobert hingegen wurde von Moneysac ausgebootet, der dann Entenhausens Stärken nach Südafrika gerückt hat, sodass Entenhausen total verkümmert ist, weil Franz den Glückszehner abgegeben hat und Gundel so unendlich mächtig wurde und er daran zerbrach, Franz wie er vor Armut ganz ausgehungert. Und auch bei den Neffen hat sich viel zum schlimmen gewendet, diese merken das nicht, aber Donald. Doch dann wird er aber plötzlich glücklicher, denn er denkt an Gustav, dem es ja jetzt auch so richtig dreckig gehen muss, bei diesem wohnen die Neffen übrigens, doch das ist eine Fehlanzeige. Und die Panzerknacker als Polizei, das ist einfach zu viel! Sein Unheil in dieser Welt ist vorprogrammiert, doch dafür muss er erstmal aus dieser Realität herausfinden.

Hier sieht man mal, wie die Welt ohne Donald aufgeschmissen wäre, weil die Welt doch immer an jeder einzelnen Person hängt, so kann eine kleine Entscheidung fast alles drehen, selbst wenn das nicht im direkten Umfeld geschieht, so kann der Kreislauf doch alles ändern. Nimmt man nur einen Menschen aus dem System, so kann das aber meist nur negative Folgen haben, da man die richtige Zeitlinie (das erinnert mich jetzt an eine Geschichte, wo Entenhausens Zeitlinie auch kaputt ging – mit Phantomias) damit ins Unbekannte verändert, das man nicht gewohnt ist. Und mit nichten ist ein Mensch ein Niemand, denn auch dumme Menschen helfen und sind nich unnötig, was ja keiner sein darf. Dumme helfen Schlauen noch schlauer zu werden oder etwas aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, was nie negativ sein kann.


Nartürlich ist in der Allgemeinheit gesehen niemand dumm, auch wenn ein Mensch durchaus dumme Dinge tut, die Andere aber zum Nachdenken anregt, doch Donald ist sicher nicht dumm, wie manche vielleicht denken und er ist auch ein sehr netter Mensch, nur das Umfeld ist prägend und somit prägt er das Umfeld. Kurzum, wenn ein Mensch geboren wird, dann wird alles, was ihm in seinem Leben geschah ihn prägen. Die wichtigste Prägung ist aber durchaus die, die einen Fehler beheben lässt, damit man selbst sieht, was falsch läuft, wer das nicht hat, der wird oft ein Mensch, der anderen Menschen zur Last fällt, denn niemand ist perfekt, erst recht kein Mensch. Donald ist also im Gegensatz zu Micky, den ich jetzt einfach mal einbringe, der wird ja auch mal älter, eher ein Mensch, da er Fehler hat, Micky ja nicht. Und weiter ist es so, dass jetzt z.B. der von seinem Umfeld geprägte Donald auf Micky trifft, der dann, auch von seinem Umfeld geprägt, handelt und Donald anspricht, durch Donalds Reaktion kommunizieren zwei Prägungsfelder direkt miteinander und es können sich z.B. Ansichten ändern, Donald wirkt dann aber auch auf Micky, somit prägen sich beide gleichseitig.

Doch irgendwann hat es sich ausgeprägt und man verharrt oft bei Ansichten, der Charakter ändert sich nicht mehr und man weiß genau, was man mag und was eben nicht, auch wenn Ansichten lange noch verändert werden ist irgendwann der Zeitpunkt erreicht. Donald jedenfalls konnte in dieser Gegenwart 60 Jahre (haha, nicht wahr?) nicht wirken und das hat Folgen mit sich getragen, wie man hier ja sieht.

Die Geschichte wird übrigens auch “Der Duck, den es nie gab” genannt, doch dieser Titel passt meiner Meinung nicht ganz wie die Faust aufs Auge, da das meiner Meinung nach etwas weit gegriffen ist und von der eigentlichen Geschichte weggeführt. Aber auch das ist kein schlechter Titel, aber hier kommt einem gleich der nächste Einfall in den Kopf: “Warum nicht mal mit Anderen?”


Und hier setz ich in diesem langen Beitrag auch noch an: Donald ist der, der alle Geschichten am meisten beeinflusst hat, selbst Onkel Dagobert hätte nicht so viel ändern können wie er, durch Donald treffen sich zwei wichtige Familien, die hier zusammengefügt werden. Donald ist auch oft die Hauptperson, aber leider oft total missverstanden, denn man weist nur auf seine negativen Merkmale hin, obwohl es auch genug positive gibt. Hat etwa Carl Barks, obwohl er viele Charaktere selbst erfunden hat, Donald verstoßen? Ganz im Gegenteil: Ohne Donald geht alles gar nicht, wenn man ihn ohne den kleinsten Vermerk umschifft, dann ist die Geschichte sogleich eine Niete, denn mit den Neffen kann man ohne Donald nichts richtig anfangen, Dagobert bietet zwar viel Stoff, aber nichts, um Donald auf Langzeit zu ersetzen, was schier unmöglich wäre.

Jetzt hab ich aber auch sehr viel gesagt, doch das alles ist dafür da, das auch mal Jemand sieht, das er zurecht die Hauptfigur ist in Entenhausen und das er nicht immer negativ wie Dussel gesehen wird. Als nun abschließende Worte kann ich auch nur sagen: Herzlichen Glückwunsch, Donald, bleib wie du bist, denn so hast du das Duck-Universum geprägt, und genauso lieben dich deine Fans!

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Bastian

Gründer und Autor. Experte für Memes, Internetkultur mit Stars und Social Media, dabei aber auch interessiert an Kino, Filmkultur & Animationsfilmen und anderem. Manchmal sarkastisch, kreativ und Gelegenheitskritiker.

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