Hier nun der erste reguläre Eintrag aus der Reihe “Hinter den Kulissen”, die lose über die Dinge hinter den Comics berichten soll. Ich habe mir erlaubt, unsere Interviews mit Micky-Maus-Chefredakteur Marko Andric nachträglich in diese Kategorie einzugliedern. In Zukunft werde ich hier z.B. Skizzen für meine Comics aus dem Bertel-Express zeigen, aber auch andere Themen beleuchten.
Für Bertel-Express 34 wurde ich gefragt, ob ich einen Nachruf auf den deutschen Comicexperten schlechthin, Wolfgang J. Fuchs (u.a. durch seine redaktionellen Beiträge im Donald Duck Sonderheft bekannt und am 20.1.2020 von uns gegangen), schreiben wolle. Letztlich hat es David Bühring gemacht und ist dabei viel mehr in die Tiefe gegangen, als ich es hätte machen können. Noch besser ist nur der von DDSH-Redakteur Joachim Stahl im DDSH 365 geraten, aber das war ja auch erwartbar.
Dennoch habe ich einen kleinen, persönlichen Text formuliert, der dann aus Platzgründen unter den Tisch gefallen ist. Ich will ihn euch nicht vorenthalten.
* Eine sehr traurige Nachricht für uns alle, denke ich. Zu der Zeit, als ich angefangen habe, das LTB zu lesen, gab es zum Jubiläum die farbigen Extraseiten (leider bei Nachdrucken weggelassen), die vor meiner Anmeldung im Comicforum so ziemlich das Einzige waren, was ich über die Geschichte der italienischen Comics wusste. Alleine dafür gebührt Fuchs Lob – und auch wenn ich damals noch viel zu jung gewesen wäre, um den “neuen Phantomias” zu kapieren (und auch nie eines der damaligen Alben gelesen habe), konnte ich durch diese Infotexte auch über diese Reihe schon ein bisschen erfahren. Natürlich waren seine “Entenhausener Geschichte(n)” im DDSH jeden Monat Pflichtlektüre, selbst wenn ich die Themen nicht immer gleich interessant fand. Aber Fuchs’ Wissen über und Enthusiasmus gegenüber Comics war fraglos riesig, und auch nicht auf Disney beschränkt: Immerhin habe ich auch fast alle Ausgaben der von ihm übersetzten Garfield-Gesamtausgabe.
Danke für alles, lieber Wolfgang J. Fuchs! *
Damit zu etwas Anderem.
Mittlerweile erscheint der Bertel-Express häufiger (alle zwei Monate), dafür mit weniger Umfang. Die aktuelle Ausgabe ist BE 38. Lesen könnt ihr die Ausgaben auf Issuu.
In Bertel-Express 35 ist, wie schon im vorigen Beitrag erwähnt, der “gemeinsame Comic” erschienen, inklusive einer von mir gezeichneten Seite auf Basis einer Idee von Stefan Binter.
Hier sind nun mehrere Zwischenstufen auf dem Weg zur fertigen Zeichnung:
1: Eine erste sehr grobe Vorzeichnung, noch nicht mal alle Panels.
2: Der erste Entwurf fürs BE-Forum, die restlichen Figuren ergänzt. Schnell gezeichnet, hauptsächlich mit Hilfe meines Grafiktabletts – man sieht deutlich, dass ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich Routine beim Zeichnen hatte
3: Nächste Zwischenstufe, dem vorigen Bild sehr ähnlich – ein paar Posen sind aber neu gezeichnet (aber immer noch nicht endgültig). Neu sind auch die angedeuteten Hintergründe und die Signatur, dafür fehlen hier einige Sprechblasen und alle Texte (die liegen natürlich immer auf einer eigenen Ebene).
4: Ein schon recht weit fortgeschrittener Zwischenstand mit erster, noch nicht endgültiger Kolorierung – interessant hierbei, dass trotz vieler Verbesserungen an den Figuren das Layout praktisch genau gleichgeblieben ist; klar ein Vorteil des digitalen Zeichnens mit mehreren Ebenen (man zeichnet zunächst eine grobe Skizze, macht diese dann halbtransparent, und legt dann die endgültige Zeichnung einfach darüber, um die ursprüngliche Ebene am Ende zu löschen oder stummzuschalten)
5: Schon sehr nahe an der endgültigen Version aus BE 35 – ein paar Schattierungen und Texturen kamen am Ende noch dazu, während ich bei den Wolken die Tuschestriche weggelassen habe, um diese realistischer erscheinen zu lassen. Auf Anraten Stefans habe ich ein paar Gebüsche weggelassen und Donald im zweiten Panel etwas zentraler platziert. Bemerkenswert: Den Golfschläger hätte ich beinahe vergessen, obwohl er in der dritten Zwischenstufe noch da war…
Ich hoffe, ihr hattet Spaß daran, diese Stadien einer Zeichnung zu betrachten – ich habe noch mehr davon. Bis zum nächsten Mal 😉