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LTB Premium 015 – Horror mit Micky X 1

LTB Premium 015 – Horror mit Micky X


Micky wird von einem Monster gepackt (Zeichnung von Davide Cesarello)
LTB Premium 15

366 S., 9,95 €

Das verbotene Portal

Micky X geht in die vierte Runde! Ein Grund zur Freude? Mal sehen. Los geht es mit Marco Bosco (u.a. von DoppelDuck bekannt) und Roberto Vian, dessen düsterer Stil mir nicht immer zusagt – hier liefert er aber sehr schöne Zeichnungen ab, auch wenn der recht starke Einsatz von Airbrush-Schattierungen wohl nicht jedem gefallen wird.

Wie der Titel schon sagt, geht es um ein sogenanntes “verbotenes Portal”. Toppersby schneit bei Micky rein, wundert sich über dessen Pantoffeln und erklärt ihm, was es damit auf sich hat. Ein solches Portal kann nämlich unvermittelt Menschen in die Anderswelt saugen – und zwar in die gefährliche Urzeit! Und genau ein solches, eigentlich zugemauertes Portal wurde bei U-Bahn-Arbeiten in Entenhausen geöffnet… nun ist es an Micky, Toppersby und den vorausgereisten Goofwolf, das Portal mit einem Saradorb zu schließen, und das Rätsel um eine verschwundene Archäologin zu lösen.


Nicht ganz perfekt (vor allem der Name der Archäologin verrät eigentlich schon zu viel – Spoiler-Alarm!), aber spannend und bedrohlich.

Goofwolf XVII (Urlaub und Ansichtskarten)

Goofwolf und Batmail (die Post-Fledermaus) schauen sich gemeinsam Ansichtskarten aus der Anderswelt an. Nicht sonderlich spannend, aber aus zwei Gründen interessant: Erstens werden hier echte Fotos eingebaut, und zweitens erhöht Goofwolf mal eben die Seitenzahl seiner Rubrik und wird dafür von seinem Redakteur zurechtgewiesen!

Goofwolf XVIII (Paula, die monströse Mopp-Magierin)

Goofwolf wird von einer Putzfrau als Wischmopp missbraucht… Albern, aber leider nicht witzig.


Welt der Wunder

Schon wieder Roberto Vian, diesmal im Verbund mit Bruno Enna, der mal wieder eine dieser wunderschönen, poetischen Geschichten abliefert, wie es sonst kaum einer kann.

Es geht um einen legendären Vergnügungspark der Anderswelt, die “Welt der Wunder”. Inzwischen eine neblige Ruine, war der Park einst eine faszinierende Attraktion. Leider gab es genau in dem Moment, als der junge Goofwolf seinen Chip in das Mechanorakel (ein Gerät, das einem Besucher einen Wunsch erfüllen kann) geworfen hatte, ein verheerendes Feuer. Nun tauchten vor Goofwolfs Haus die diversen Stars der Welt der Wunder auf, angefangen bei Mister Freaker, allerdings körperlos und ohne ein Wort zu sagen. Zusammen mit Micky und Missi geht er dem Geheimnis auf den Grund, in den Ruinen treffen sie dann auf den Geisterjäger Dust Buster, der das Gelände im Auftrag der Firma Shadowcat untersuchen soll – Shadowcat will den Park abreißen und ein Einkaufszentrum darauf bauen…

Es wird spannend, und die Geschichte ist in sich stimmig. Sehr gut!


Goofwolf XIX (Vergnügungspark)

Um Vergnügungsparks geht es auch hier, allerdings wieder mal gnadenlos überzeichnet. Zwei Geister, die sich vor einer Figur gruseln, die sagt “Buuuh! Ich bin kein Geistkein Geist!”? Nur in der Anderswelt möglich…

Die Welt ist rund

Goofwolf erzählt auf der Geburtstagsfeier von Wolfgang Altwolf, warum alle Welt dem Meister Schneekugeln schenkt. Es war einst, vor gar nicht so langer Zeit, da hatte Meister Altwolf den eigenwilligen Studenten zum Studieren in seinem Haus eingeschlossen. Goofwolf wollte das natürlich nicht so hinnehmen – bei dem Versuch, einen Teleport-Spruch zur Flucht zu nutzen, landete er jedoch in einer verschneiten, von Schneemännern bevölkerten Welt, aus der es kein Entkommen gibt…

Inzwischen erkenne ich einen Artibani, wenn ich ihn lese (die Doppelseite 118/119 ist sehr ausdrucksstark), und das ist ja auch immer ein gutes Zeichen. Zwar widerspricht diese Geschichte ein Stück weit der Erklärung aus “In einer frostigen Nacht” (LTB Premium 3), aber eigentlich gefällt mir diese Interpretation des Schneemann-Motivs noch um einiges mehr. Alessio Coppola hat als Zeichner wiederum ganze Arbeit geleistet.


Packende Lektüre

Micky ist bei Goofwolf in Wolfenköttel zu Besuch, wo er anfängt, “Frankenstein” zu lesen und dabei einschläft. Dann steht Frankensteins Monster vor ihm… Goofwolf klärt ihn auf: Das Buch, das Micky gelesen hat, muss ein sogenanntes “Schnappbuch” sein, welches dem Leser seine Protagonisten auf den Hals hetzt, wenn dieser das Buch nicht vollständig gelesen hat und es dunkel ist. Nur blöd, dass das Buch weg ist!

Interessante Idee, nette “Schnitzeljagd”, mit den Zeichnungen kann ich mich allerdings nicht so recht anfreunden. Vor allem Mickys Nase sieht komisch aus.

Goofwolf XX (Bäume)

Eine der skurrilsten Folgen der Kurzgeschichten-Serie. Goofwolf stellt diverse Bäume aus der Anderswelt vor, als da wären: Die Blechbirke, die Romantikobinie, die Flummifichte, der Haha-Haselnussbaum (haha!), die Lachlärchen, der Apriliebkosenbaum, die Eische, die Hundsmispel, die Katzenkiefer und die Rhinozerosskastanie! Sehr lustig, vor allem die Zeichnungen der diversen Bäume.


Ein kleiner Sprung

In dieser Geschichte lernen wir endlich mal etwas über Toppersbys persönlichen Hintergrund: Er heißt nämlich mit Vornamen Tony, hat allerdings noch einen Zwillingsbruder namens Henry in der Anderswelt, der ebenfalls ein “Haus der Irrtümer” betreibt (und genauso lustig drauf ist – das Wiedersehen der beiden ist zum Piepen!). Das wird deswegen relevant, weil ein krimineller Andersweltler namens S’Andor den Stern von Verlock (ein Kristall, mit dem man die Gefühle von Menschen kontrollieren kann) gestohlen hat – zumindest die eine, in Entenhausen befindliche Hälfte. Bei der Verfolgung von S’Andor stößt Micky an seine Grenzen und hadert fortan mit seiner Angst…

Eine Fahrt zum Fürchten

Vians dritter Beitrag in diesem Buch, und hier übertreibt er es für meinen Geschmack dann doch wieder mit der düsteren Stimmung: Micky strandet auf der berüchtigten Route 666 und fällt einem irren Taxifahrer in die Hände, der seine Reisende andauernd in größte Gefahr bringt, um zu beweisen, dass er doch als Begleiter taugt (die Begleiterlizenz wurde ihm nämlich entzogen – zusammen mit seinem Führerschein!). Völlig verzweifelt, versucht Micky, um Hilfe zu rufen, was ganz zufällig (!) von Jeremy gehört wird, der ganz zufällig (!) mit Goofwolf in telepathischem Kontakt steht, weil der gerade ganz zufällig (!) bei Missi ist, um für seine Prüfung zu üben… Man merkt es schon, ein bisschen arg viele Zufälle in dieser Geschichte. Schlimmer noch: Stefano Ambrosio zeigt mal wieder, warum er als Autor nicht unbedingt unumstritten ist. Der Taxifahrer ist überhaupt nicht überzeugend charakterisiert. Inhaltlich eine der am wenigsten überzeugenden Micky-X-Folgen, wie ich finde.

Goofwolf XXI (Musik)

Goofwolf stellt neben dem Werwolfon (bzw. der Werworgel) eine Reihe von beliebten Musikgruppen aus der Anderswelt vor – die Namen parodieren natürlich vor allem bekannte Bands: Die Beetles (The Beatles), Die Wo? (The Who) und Buah! (soll wohl irgendeine Punkband sein…). Interessant finde ich die Parodie von Joanna Newsom als Johanna Neusam – nicht gerade eine allgemein bekannte Künstlerin…


Die Nacht der Überraschungen

Augusto Macchetto und Alessio Coppola liefern uns eine weitere Variante des Weihnachtsfests. Der Gabenwolf erfüllt in der “Nacht der Überraschungen” die Wünsche der Bewohner von Wolfenköttel. Goofwolf wünscht sich einen Greifomanten der siebten Stufe (über das Spiel Monstermatch und die dafür nötigen Portalpergamente erfährt man später noch mehr). Allerdings gibt es da ja noch den Bruder des Gabenwolfs, den ungeschickten Grrruprecht. Und es hieße nicht “Nacht der Überraschungen”, wenn die Geschichte ohne mehrere überraschende Wendungen auskäme. Sehr hübsch.

Musik, Maestro!

Goofwolf und ein paar befreundete Werwölfe sowie Micky wollen in der Kneipe “Zum Wolf” eine Überraschungsparty für Groovwolf (den wir bereits aus “Librus außer Rand und Band” kennen) organisieren. Dabei sollte das Monstrofon von Maestro Musikork zum Einsatz kommen, ein historischer Plattenspieler. Beim Ausprobieren wird die Lage allerdings so bedrohlich, dass Micky Reißaus nehmen muss…

Eine sehr schöne und interessante Folge, dazu noch exzellent übersetzt (“da läuft grad gewaltig was aus dem Rudel… äh… Ruder”). Die Zeichnungen könnten allerdings besser sein.


Das Haus der Seufzer

Ein ungewöhnlicher Fall für Micky und Goofwolf: In Entenhausen gibt es ein merkwürdiges Haus, aus dem laute Seufzer zu hören sind. Und das Haus scheint immer größer zu werden! Ein Blick in die Vergangenheit bringt die (erschütternde) Erkenntnis: Ein Liebespaar, das durch einen Fluch dazu verdammt ist, sich nie wieder zu begegnen, “lebt” seit Dekaden in dem Haus. Goofwolf und Micky sind von der Geschichte so angerührt, dass sie etwas unternehmen wollen. Aber das wird nicht einfach!

Fausto Vitaliano hat hier eine absolute Glanzleistung abgeliefert. Ein märchenhaftes Meisterwerk, wirklich zum Heulen traurig-schön! Da stört es auch kaum, dass die Zeichnungen etwas merkwürdig aussehen.

Goofwolf XXII (Verkehr)

Goofwolf erklärt die Verkehrsregeln in der Anderswelt. Sehr fantasievoll, aber auch ziemlich durchgeknallt, und wie so oft unterscheidet sich die von Goofwolf dargestellte Anderswelt doch beträchtlich davon, wie es in den Hauptgeschichten aussieht.


Film ab!

Durch einen unglücklichen Zufall gerät Mickys Postbote Persipan in die Anderswelt. Nun ist es an Goofwolf, Micky und einigen Freunden aus der “Weißen Maus”, die Sache irgendwie in Ordnung zu bringen…

Ein paar nette Szenen, aber insgesamt langweilig und vorhersehbar.

Gruppenbild mit Vampir

Goofwolf und Meister Altwolf werden in Olnait (Tipp: den Namen mal laut aussprechen!) an die Universität eingeschleust, denn dort soll ein Vampir sein Unwesen treiben. Eine Studentin wurde bereits gebissen, und die Gefahr muss unbedingt gebannt werden. Bald gibt es einen Verdächtigen, und es wird gefährlich – sehr gefährlich…


Eine der düstersten Micky-X-Folgen (Micky kommt übrigens nicht vor), bei der auch der von mir nicht so sehr geschätzte Marco Mazzarello mal so richtig zeigen kann, was er draufhat: Alleine Seite 319 ist Grusel in Vollendung.

Goofwolf XXIII (Umgangsformen)

Goofwolf erzählt vom Anderswelt-Knigge, anhand eines konkreten Beispiels. Das kann man lustig finden, muss es aber nicht (vor allem, wenn man nicht so gerne Schuhe isst…).

Gefährliches Spiel

Carlo Limido hat diese Geschichte gezeichnet, und sein knalliger Stil springt geradezu ins Auge. Leider ist die Story nicht so großartig, sondern ziemlich effekthascherisch. Dabei geht es mit dem Monstermatch-Turnier interessant los, aber ein Bösewicht, der Mickys Freunde in Spielfiguren verwandelt und ein Micky, der angeberisch behauptet, er beherrsche das Spiel, sind wirklich nicht das Optimum. Was dann tatsächlich auf dem Spielbrett passiert, ist leider auch ziemlich uninteressant. Vielleicht etwas für Fans von “Kampf der Zauberer”.


Goofwolf XXIV (Museum)

Ein kleiner, heiterer Besuch im Museum. Hübsch.

Goofwolf XXV (Portalpergamente)

Goofwolf liefert ein paar zuätzliche Infos zu Portalpergamenten. Nicht unbedingt schön gezeichnet, aber inhaltlich recht nett. Der Hinweis aufs nächste Mal ist korrekt, das folgt aber erst im nächsten Band 😉

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Spectaculus

Ich lese Comics, seit ich denken kann - oder vielleicht sogar noch länger.
Ansonsten bin ich ein großer Musikfan und mache mir ständig Gedanken über alles und jeden.

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